Gedanken zum Osterfest

Es war einmal, so könnte man beginnen. Ob zu Weihnachten oder zu Ostern, als Erwachsener erinnert sich bestimmt an die Kinderzeit.

In der Grundschule haben wir in Woosten mit unseren Lehrer Herrn Kettner und Frau Bielke immer vor dem Osterfest Eier bemalt. Wir brachten die Ausgepusteten mit in die Schule und bekamen Anleitung , wie man sie zu bemalen hat. Das ist lange her , aber noch heute werden diese so einfach und doch mit Liebe und großer Hingabe getuschten Eier an den Osterstrauß (Birken )gehängt.Später kamen die von meinem Sohn dazu, nun vom Enkel, so schön.

Ja, am Sonnabend vor Ostern gingen wir Wooster Kinder zusammen in den Wald. Jeder hatte einen Drahtkorb ( oder zwei ) mit.Warum ? Es wurde das Ostermoos geholt. Schließlich sollte der Osterhase ja die Ostereier und die Süßigkeiten hinein legen.

Das Moos holen brachte uns schon Freude.

Und dann, wenn die Hühner im Stall waren, wurden die Moosnester auf dem Hof und im Garten gebaut. Spannend. Man konnte gar nicht so gut schlafen , man war aufgeregt, was der Osterhase wohl bringt.

Am Ostermorgen gings dann früh hoch. Stiefel an, Körbchen zum Suchen und los. Eltern und Großeltern waren natürlich dabei; unser Opa mußte das Gefundene immer tragen ! das tat er nur zu gern, hatte viel Freude dabei.

Hier ein Nest, dort ein Nest, was für ein Jubel auf dem Hof. Und dann, wenn man dachte, man hätte alles gefunden, dann lagen hier und da noch Eierchen, ja, der Hase hatte einige wohl verloren, die aber zu einer Kiepe führten.Oh, was für eine Überraschung, in der Kiepe lag in duftendem Heu noch für jedes Kind ein Geschenk. Der Osterhase wußte genau, womit er uns Freude bringen konnte!Am späten Vormittag trafen wir Dorfkinder uns dann und los gings in den Wooster Wald belanden mit bunten Ostereinern. Warum ? Klar , zum Eierkullerberg. Das war eine Freude, denn nun wurden einige der Ostereier den Riesenberg (in unserer Erinnerung gekullert und landeten unten im Sand und wurden aufgefuttert. Hier im Wald schmeckten sie besonders gut.

Natürlich wurde diese Tradition weitergeführt, auch heute noch und dann findet man im Wald die bunten Eierschalen.

Freuen wir uns auf das 0sterfest.

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Tour de France aus der Sicht eines Mecklenburgers

Große Freude und auch große Aufregung herrschte in Saint Antonin Noble Val, einer kleinen mittelalterlichen Stadt im Süden Frankreichs. Warum ? Die Tour de France sollte am 7. Juli genau durch diesen Ort gehen.

Obwohl er und auch die umliegenden Städtchen und Dörfer schon zauberhaft schön sind, wurde im Vorfeld der der Tour noch um einiges zugelegt. Die Straßen wurden erneuert, Straßenränder noch sorgfältiger gemäht , Häuser, Läden und Gaststätten passend dekoriert.

Und dann kann er endlich, der ersehnte 7 Juli. Die 6 Etappe der Tour de France ging von Arpajon nach Montauban 190,5 km. Und dazwischen natürlich Saint Antonin Noble Val.

Was für eine Freude.

Schon am Vorabend rückten Übertragungsfahrzeuge, riesig mächtig , an. Vorher mußten etliche Plätze geräumt werden , alles klappte wie am Schnürchen. Am 7 Juli wurde es morgens schon wuselig im Ort. Vor weit her aus der Umgebung man man, um das Ereignis hier zu erleben.

Auch ich habe mir schon lange vor dem Tag einen guten Fotostandort ausgesucht.

Morgens also los, alles ansehen und erkunden. Die Fahrer wurden gegen 16 Uhr erwartet. Ich bezog meinen Posten gegen 12 Uhr, man weiss ja nie, es zahlte sich aus. Ich war mit Fotoapparat, vollem Akku und einer großen Flasche Wasser ausgerüstet. Mein Standort prima, auch nahe einen Baumes, die Krone spendete Schatten. Ich muss dazu sagen, dass hier tropische Temperaturen gang und gebe sind. Es dauerte auch nicht lange, so kamen nach und nach die Zuschauer an die Straßenränder - mit und ohne Klappstuhl.

Jetzt hieß es, aushalten, aber es wurde mir nicht langweilig. So konnte ich prima Leute beobachten, genau gegenüber ist eine tolle Gaststätte ; hier war jeder Platz besetzt.Und man muss wissen, das lassen sich die Franzosen nicht nehmen , so 2 Stunden wird glatt gegessen, dazu schon mittags Rosewein, nicht nur ein Glas , man merkt es aber niemandem an?Wir könnten das nicht !

Plötzlich hörte ich etwas von einer caravane, die bald kommen sollte. Was das wohl sein wird , dachte ich so. Vielleicht Fahrzeuge mit Ersatzrädern oder wer weiss was. Mein Fotoapparat war schon gut in Bewegung, des fuhren Auto um Auto an uns vorbei, etliche Kräder, Polizei, Rettungswagen und mehr. Dann kam ein Auto, das auch die kommende caravane hinwies. Das Volk um mich hier war in voller Aufregung und Freude. Über meinem Kopf ein dickes Fragezeichen.

Aber dann sah ich in der nahen Ferne etwas Riesiges auf mich zukommen, du meine Güte, dachte ich, was ist dass denn? Und so zogen hier Werbefahrzeuge der Sponsoren an uns vorbei, gigantisch, die Besatzung warf Etliches in die Menge und alle jubelten und klatschten, fingen Bonbons, Kekse, Schirmchen, Zeitungen, Taschen auf, das war ein Jubel, den man nicht beschreiben kann. Ich hatte den Fotoapparat zum Glühen gebracht. Alles wollte ich festhalten. Abends sah ich, es sind 509 Fotos geworden Es glich irgendwie wohl dem Kölner Faschingsumzug.

Nach einer dreiviertel Stunde war das Ding gelaufen, es kamen wieder weitere Autos, Motorröder ohne Ende. Aber auf einmal waren so 50 Prozent der Zuschauer weg, man zeigte sich gegenseitig gesammelte und eingefangene Schätze , mit schenkte man eine Zeitung, passt ja genau.

Eine kurze Zeit war die Zuschauerreihe dünner, aber gegen 15. 30 Uhr wurde es wieder voll. Nun stieg die Spannung, man sagte sich gegenseitig, wo die Fahrer sind. In der gegenüberliegende Gaststätte lief nämlich ein Riesen TV Gerät. Über uns zählte ich mindestens 6 Hubschrauber.

Jetzt wurde ich auch schon unruhig, was wird nun kommen, schaffst du ein Bild von den Fahrern, hoffentlich stellt sich keiner von den Zuschauer vor deine Nase so meine Gedanken.

Fahrzeug um Fahrzeug fuhr an uns vorbei. Fast alle habe ich erwischt. Gegen 16 Uhr stieg die Spannung. Es wurde 16. 30, nun sind sie in Caylus, hörte ich sagen, das ist nah, sie kommen gleich. Dann wieder Autos, Ansagen, Kräder mit Begleitpolizei, dann ein Jubel, sie kommen, sie kommen. klick klick klick, ruck zuck waren sie vorbei, weg, einfach weg.

Es war ein dichtes Feld, ich fragte mich nur, wie man so dicht nebeneinander fahren kann und dann noch so schnell. Klatschen, Freudenrufe. Auflösung, überall strahlende Gesichter.

Ich war sehr neugierig, ob mir ein Foto, wenigstens ein Fahrerbild gelungen ist. Hier und da noch die Aufbruchstimmung aufgenommen, dann Richtung nach Hause, Pause am Hallencafe, unter der alten Ulme, Glas kühlen guten Weisswein geschlubbert.

Ja, ich weiss nun, was in dem Zusammenhang Caravane bedeutet, weiss, dass sie für die Zuschauer besonders wichtig ist, denke, der Gastwirt von der gegenüberliegenden Gaststätte kann sich 14 Tage mindestens ausruhen so ein guter Umsatz

Es war also insgesamt ein Supererlebnis und ich habe gar nicht bemerkt, dass ich 5 Stunden an Ort und Stelle war ohne Klappstuhl.

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Ernte und Dank

Es ist Herbst geworden, ein zauberhafte, bunte und duftende Jahreszeit hat begonnen. Die Früchte sind gereift ; sie werden oder wurden geerntet , so manch ein Äpfelchen ist vom Baum gefallen, die Kastanien und Eicheln purzeln auf die Straßen oder auf den Waldboden, Kinder sammeln die reifen Walnüsse, das gelbbraune Laub raschelt , wenn der Wind sanft und lau weht.

Herbst von seiner schönsten Seite, im September, Oktober.

Man riecht den umgebrochenen Acker, morgens ist oft dichter Nebel da, die Kraniche ziehen?

Noch summen Hummeln , Bienen und andere Insekten, laben sich an dem immer noch reich gedeckten Blütentisch.

In dieser so wunderschönen Zeit sagt man DANKE.

In vielen Dörfern unserer Mecklenburger Heimat feiert man üppige Erntefeste und in den Kirchgemeinden wird das Erntedankfest gefeiert. Fleißige Helfer schmücken in den Kirchen den Altarraum mit bunten Herbstblumen und reichlich Früchten aller Art: Kartoffeln, Rüben, Nüsse, Weintrauben, Kürbisse, Möhren und noch viel mehr. In jedem Jahr ist dieser Herbstschmuck eine Augenweide.

Und an diesem besonderen Tag sagen wir DANKE ? DEM, der alles so gut wachsen und gedeihen lässt. Es wird aber auch den Bauern danke gesagt; sie sorgen an so vielen Tagen dafür, dass wir gut zu essen haben Korn für das Mehl, das zum Brot wird , Milch , die zu guter Butter wird?

Freuen wir uns auf den Erntedankgottesdienst?

Ob in Woosten, Dobbertin, Goldberg.

DANKE

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Foto : Wooster Kirche ( älteres Foto )

Erinnerungen

In der Vorweihnachtszeit werden in den Kindergärten und auch in den Schulen zahlreiche Veranstaltungen zum kommenden Fest durchgeführt. Oft gibt es in dieser so schönen Zeit auch Märchenaufführungen.So war es auch, als ich noch ein Kind war.

Kürzlich war ich im " Zwergenland " Techentin und erlebte dort, wie die Kinder mit viel Freude das Märchen von Hänsel und Gretel aufgeführt haben. Etwas gesucht - und dann dieses Foto aus Woosten, Grundschule, gefunden. Ich war damals in der 2. Klasse ( 1957 / 58 ).

In jedem Jahr wurde zu Weihnachten ein Theaterstück, Märchen, einstudiert. Und jedes Kind bekam auch eine Rolle ; ob nun Hauptrolle oder nur Tannenbaum, egal, es war immer eine große Aufregung, Lampenfieber und pure Freude, wenn die Eltern, Großeltern und Geschwister dann lange und laut klatschten. Anschliessend gab es die Weihnachtsfeier mit Kaffee und Kuchen und kleinen Geschenken.

Auf dem Foto ist zu sehen, dass in dem Jahr etliche Märchen zusammen kamen : Hänsel und Gretel, Der Wolf und die 7 Geißlein, Der Froschkönig, Dornröschen und Rotkäppchen.

Ich bin ganz unten als Zwerg zu sehen, der 2. von rechts. Mit viel Fleiss und auch Freude wurden die Rollen einstudiert, Herr Kettner ( rechts ) war ein sehr strenger aber sehr guter Lehrer.Auf der linken Seite ist Herr Bensler zu sehen, er war etwas milder im Umgang mit den Kindern.

Beide und auch Frau Bielke ( hier nicht dabei ), haben uns Kindern viel beigebracht.Wir erinnern uns alle gern an unsere Schulzeit in Woosten. Das Stück wurde dann übrigens im alten " Gutshaus" aufgeführt.

Gleichzeitig wurde zu dieser Zeit mit unserem Pastor Herrn Wolfgang Schmidt und der damaligen Katechetin die Weihnachtsgeschichte imChristenlehre - oder Konfirmandenunterricht eingeübt. Auch das war voller Spannung.Ich war fast immer der Verkündigungsengel. Dieser wunderbare Auftritt war dann am Heiligen Abend.

Wenn das geschafft war, dann war für uns Kinder Weihnachten....und Ferien gabs auch !

km

.... Gedanken zum Fest .....

Er hat ganz gewiss einen besonderen Zauber, der 24. Dezember, in jedem Jahr wieder.

Noch bis gegen Mittag ist man am werkeln, es wurde bestimmt vorher noch so einiges eingekauft...

Kartoffelsalat wurde vorbereitet, die Geschenke sind verpackt, der Baum vielleicht schon geschmückt, man schwitzt, ist manchmal etwas unruhig, ob auch an alles gedacht wurde...

Aber dann, dann zieht so langsam Ruhe ein. Man macht sich für die Kirche bereit.

Es dunkelt schon etwas, der Stern an der Kirche weist den bekannten Weg. Man betritt die Kirche, es ist kühl im Raum, etliche Besucher sind schon dort, sehen sich um, man nickt sich zu, sucht den gewohnten Platz, setzt sich, schaut in die Runde.

Die Kerzen am Baum verbreiten wohlige Wärme. Man kommt zur inneren Ruhe, lässt den Gedanken freien Lauf. Gedanken - an die Eltern,Großeltern, Geschwister, Freunde und Bekannte … man lächelt … oder es kommen Tränen.

Der Heilige Abend, die Geburt Jesu. Das Licht, die Hirten, Josef und Maria, die Krippe....der Stern. In dieser Stunde Gottesdienst gehen einem so unendliche viel Gedanken durch den Kopf, man drückt das Kind, das neben einem sitzt. Man singt und betet.

Man ist zur Ruhe gekommen. Lauscht den Posaunen, der Orgel, schaut in das Licht. Es wird warm im Körper, Zufriedenheit, Weihnachten ist da.

Das Fest der Liebe

Ein Kind wurde geboren, uns zur Freude...

Ja, freuen wir uns, feiern wir, teilen, helfen, seien wir gütig und verständig und auch nachsichtig, verzeihen wir … Amen

KM


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