Der Sturm am 18. Oktober 2012

Es war an den Tagen , als in der USA Sandy, der Sturm tobte. Auch hier in Saint Antonin Noble Val ( Südfrankreich ) gab es 3 Tage und Nächte mächtiges Unwetter, vor allem Sturm.

Man ging nur kurz zum Einkaufen vor die Tür, verschloss die Fenster sorgfältig und hörte dann hier und da, dass Äste auf der Straße lagen, dass Bäumen entwurzelt wurden, an manchen Orten fiel sogar der Strom aus. Die Blätter wirbelten nur so durch die Gegend.

Wie auch immer. Es passierte etwas hier in unserem Haus. Ein Fenster im oberen Geschoß schließt schlecht. Eigentlich sollte es fest zu sein. Aber, es kam eine richtig starke Windbö, die es aufreißen ließ. Auf dem Schreibtisch meines Mannes liegen seit Jahren drei Weihnachtssterne, die ihm sehr viel bedeuten. Schon einmal hatte der Wind sie in einige Richtungen geweht, einen sogar auf das Dach des Nachbarn. Wir fanden ihn und er wurde mutig wieder ins Zimmer geholt.

So, und nun der Sturm, der das Fenster doch wieder aufriß und wie ein Wirbelwind die losen Dinge vom Schreibtisch meines Mannes durch das Zimmer schleuderte.Weg waren sie, die drei alten bedeutsamen Sterne.

Die Suche begann.

Mein Mann fand den ersten und war sehr erfreut. Ich wollte ihm natürlich helfen und siehe da, ich fand den zweiten. Es fehlte aber noch der dritte im Bunde. Mein Mann setzte sich an den Rechner und arbeitete weiter ; ich suchte - auf allen Vieren kriechend weiter. Und es hatte sich gelohnt. Ich fand ihn in der Nische auf dem Boden. In diese Nische hinein ist ein Bücherregal gebaut. Da ich nun gerade so tief unten saß, entdeckte ich Bücher und Heftchen aus und über Güstrow. - Als Erklärung dazu muss ich sagen, dass mein Mann Gerhard Bosinski ist. Es ergab sich - er ist Archäologe - dass er in Frankreich wohnt. Seine Wurzeln sind aber das kleine Dorf Woosten in Mecklenburg und die schöne Stadt Güstrow. In Woosten war sein Vater ( Gerhard Bosinski ) Pastor und in Güstrow Domprediger.

Und nun fand ich also Bücher, die Pastor Bosinski geschrieben hatte und weitere Bildbände über diese Stadt.

Aber nicht nur Bücher lagen in diesem Regal, nein, auch Mappen. Ich durfte sie öffnen und als ich erkannte, was es war, verschlug es mir fast den Atem: Es waren etliche Unterlagen, die nach dem Tod von Ilse Bosinski (Frau des Pastors ) hier in die Hände gelangten und erste einmal weggelegt wurden. Durch besondere Umstände wurden diese Unterlagen fast vergessen.Und nun hatte der Sturm uns ein Zeichen gegeben.

Zu dem Gefundenem gehörten u.a. Aufzeichnungen von Gerhard Bosinski über die Familie, etliche Bilder und was besonders interessant war - ein Kriegstagebuch. Mit vielen Eintragungen und auch Gedichten. - Wir konnten es kaum fassen, können es noch nicht verarbeiten.

Mitte Januar 1940 wurde Gerhard Bosinski als Pastor anerkannt.

Aus seinen Aufzeichnungen: „ ..der Krieg ging leider weiter. Mit Frühjahr 1941 wurde ich Soldatenpastor und war bis Herbst 41 in Bordeaux, dann an der Ostfront .Ab Mai 42 war ich Divisionspfarrer bei der 9. Panzerdivision, die aus Österreich kam. Bis Frühjahr 44 währte der Aufenthalt in verschiedenen Abschnitten im Osten, dann wurde ich nach Südfrankreich verlegt. Nach der Invasion im Sommer 44 in Frankreich wurden wir Ende Juli in den Abschnitt geworfen und schnell aufgerieben. Alles, was dann kam, war ein unaufhaltsames Zurückgehen von Stufe zu Stufe, von Gefahr zu Gefahr.“ Gerhard Bosinski kam Ende August 1945 in Woosten zu Hause an.

Sein Kriegstagebuch begann er am 20. August 1941 ; es endet am 6.April 45. Wir werden es lesen. Es wird dauern.

Im Anhang Gebete , Gedichte und Bibeltexte auf losen Zetteln - mit Ort und Datum.

 

Der Himmel ist dunkel

Als drohe der Tod

Nach Norden ists helle

Licht siegt über Not


Das Dunkel ist leer

Abwehrendes Nein

Das Licht bringt dir

Der Ewigkeit Schein


Hier auf die Erde

Hier in den Krieg

Ein leuchtendes Werde

Mit Christus der Sieg


Hier in das Sterben

Hier in die Not

Hier ins Verderben

Das Ende dem Tod


18.11. 41 - Uschaki


In dem Kriegstagebuch lag das Bild vom Altarraum der Kirche zu Woosten ?.


km

Erinnerungen

Wir schreiben das Jahr 2014.


Vor 100 Jahren tobte der 1. Weltkrieg über das Land, über Länder.


Jung waren sie, 19, 20. Und zogen in den Krieg. Auch aus Woosten und Wendisch Waren nahmen junge Männer an diesem Krieg teil.

Einige kehrten zurück, einige verloren ihr junges Leben. 16 Männer aus den beiden Dörfern sollten die Heimat nicht wieder sehen. Der Jüngste war gerade 19, der Älteste 37 Jahre alt; andere um die 20. Gefallen in Belgien oder Frankreich.


Fritz Mußfeldt (23 ) aus Woosten)gefallen bei Villers Faucon ( nahe Peronne), Frankreich

Friedrich Siems (37 ) geboren in Sehlsdorf, gefallen nahe Peronne ,Frankreich

Johannes Seemann (25 )aus Wendisch Waren, gefallen in Kortryk, Belgien


Eine Gedenktafel in der Kirche zu Woosten erinnert an die jungen Männer.


Fünf 1914 gefallen

Drei 1915

Drei 1916

Drei 1917

Zwei 1918


Peronne


Peronne ist eine Stadt dem Departement Somme; die Somme ein Fluss.


In dieser Stadt leben etwa 8.000 Menschen. Das Besondere an dieser Stadt ist ein Museum : Historial de la Grande Guerre das Museum zum Großen Krieg, wie die Franzosen den 1. Weltkrieg nennen. Es beinhaltet eine Dauerausstellung zu diesem Krieg. Dokumente, Objekte und auch Kunstobjekte reihen sich hier aneinander.

Im Parkett befinden sich zahlreich eingelegte Gruben, die den Grabenkrieg symbolisieren sollen. In den Gruben Uniformen und Waffen, Persönliches der Soldaten.

In Vitrinen das Leben in der Heimat.


Es ist still im Museum.


Man geht und schaut, man geht und schaut, man geht und schaut, liest. Oft begegnet man Schulklassen mit ihren Lehrern dort.

Auch sie alle still, sehen, fragen leise, füllen Fragebögen aus sicher für den Geschichtsunterricht.


Um Peronne in fast jedem Dorf Friedhof ein Friedhof, ein Grabstein gleicht dem anderen, alles sehr gepflegt, ruhig. Auch in Villers Faucon ein große Ruhestätte.

Ein weisser Stein neben dem anderen in Reih und Glied.


Hier geht man, sucht, liest, denkt... ist den Tränen nahe.


Alles junge Männer.


Sie hatten ihr Leben noch vor sich.


Da heißt es „gefallen“. Das hört sich so einfach an „gefallen“.


Kälte, Hunger, Heimweh, Angst Dunkelheit, Geschoß, Explosion, Verletzung, Blut, Schmerzen ohne Ende, Tränen, Schreie


Gefallen – Wofür? Für wen? Warum? Leben ausgelöscht


Tränen in der Heimat


und überall am Wegesrand in Frankreich ein Friedhof neben dem anderen


sag mir wo die Blumen sind, über Gräber weht der Wind, wann wird man jeh verstehn?


km

Eine Weihnachtsgeschichte

Nein, es geht bei mir heute nicht um Pannen, Pech oder Pleiten, aber, es ist einen Weihnachtsgeschichte.

Als Kind waren mein Bruder und ich immer sehr aufgeregt, wenn der Weihnachtsmann nach dem Kirchgang in Woosten kam.Erst als Erwachsener bekam ich zu wissen, dass meine Grossmutter der freundliche Weihnachtsmann war, der die schönen Geschenke brachte.

Nun sollte auch ich mal in den Genuss kommen, Weihnachtsmann zu sein.Es war der erste Tag der langersehnten Weihnachtsferien, ich hatte es mir so recht gemütlich gemacht, da klingelte das Telefon."Karin, ich brauche mal deine Hilfe, kennst du nicht jemanden, der bei unseren Kindern Weihnachtsmann spielen kann,"fragte Ralf Koch. Nein, mir fiel auch niemand ein, vor allem war die Zeit schon recht knapp bis zum Fest. Ich grübelte und grübelte, schließlich dachte ich an die drei kleinen Kinder, die doch auf den Weihnachtsmann warten würden.Ob ich mal sollte? Eine Frau?

Hmmm, warum denn nicht. Aber woher sollte ich nun Sachen nehmen, damit man auch so aussieht... Meine Gedanken kreisten, ja, nein, ja, nein...doch, ich mache es. Also rief ich an, gab zur Freude der Eltern der Kleinen meine Zusage. "Ein Kostüm kannst du von uns haben, "sagte man mir. Also radelte ich hin und holte mir die Sachen, die in einem Beutel waren. Auch fragte ich die Mutter aus, wo die Stärken und die Schwächen der Kinder sind, ich kannte die drei noch nicht so gut.

Mit dem Beutel und den Angaben radelte ich dann wieder heim und machte mich an die Vorbereitungen, die Zeit war eh schon knapp.Es war der 23. Dezember. Man gut,dass alles andere zu Hause schon erledigt war. Ich fertigte mir am Abend einen schönen Zettel an ( man musste ja Notizen haben zu den Kindern), versah ihn mit einer roten Schleife, übte schon mal etwas und nahm mir nun endlich den Beutel mit den Sachen vor. Oha, ein roter Mantel war drin, ein passender Gürtel, ein Bart aus Watte. Da wurde mir heiss und kalt, keine Larve, nein, das kann nicht sein, der Wattebart, nein, der passte mir gar nicht, da würde man mich ja gleich erkennen.Und der Mantel, der Stoff war viel zu dünn, da sah man doch gleich, dass ich eine Frau bin.Nein, das wars nicht. Ich konnte kaum schlafen, hatte es doch versprochen, was nun. Grübel, grübel, grübel, fast die ganze Nacht... Aber, der Morgen ist ja bekanntlich klüger!

Meine Nachbarin hatte noch ein paar DDR Armeestiefel, die durfte ich haben, geputzt sahen die perfekt aus. Filzstiefel übrigens.Ach ja, da fiel mir ein, auf unserem Boden in Woosten lag noch ein uralter Wintermantel vom Grossvater, der innen mit Schaffell gefüttert war, den hatte die Großmutter damals an, als sie der Weihnachtsmann war. Klar, das ist die Lösung. Ein Paar Wollhandschuhe, selbstgestrickt, hatte ich auch noch. Prima, fast gut, der Plan. So, nun aber die Larve.Die Zeit lief nun mit Siebenmeilenstiefeln. Ich kam schon ins Schwitzen. Die Drogerie, bestimmt gibt es dort das Gewünschte... Pech, alles ausverkauft. So ging es mir dann in allen Läden. Ich liess die Nase hängen und erzählte gerade einer Verkäuferin mein Problem, die leider auch nicht helfen konnte, als sich eine Kundin in unser Gespräch einmischte. "Ich habe eine Larve, können sie heute mal haben, aber sie müssten dann auch zu meinen Kindern kommen, geht das?“ "Hmmmm, tja“, ich willigte ein, tobte die Stadt per Rad wieder runter, klingelte bei der Familie, bekam vom Vater die Larve und radelte nun mit den Sachen nach Woosten.

Gegen 15 Uhr zog ich mich dann an, ergänzte den Anputz noch mit einem grossen Hirtenstab und einem Glöckchen. Ich sah so perfekt aus, dass ich mich selbst nicht erkannte und aussah, wie der Weihnachtsmann vom Nordpol höchstpersönlich. Mit dem Polo, da ich ja vieles unter einen Hut bringen musste, fuhr ich dann mit meinem Sohn zum Wooster Waldrand. Dort wurde gehalten, ich stieg aus und stapfte wie Knecht Ruprecht zum Haus der Familie Koch. Hell erleuchtet waren die Fenster, man hörte schon Kinderstimmen.

Mein Herz raste... Ich klopfte, Johannes, ein Kind der Familie öffnete und bot mir zugleich den Hocker an. Bestimmt sah ich vom "langen"Gang durch den verschneiten Winterwald so erschöpft aus. Draussen vom Walde, da komm ich her...ach, was für ein Erlebnis für uns alle. Ich kanns kaum beschreiben, man gut, dass man mir die Tränen der Bewegtheit unter der Larve nicht ansah. Da sagten die Kinder die Gedichte auf, sangen und spielten Weihnachtslieder, es war eine Freude, das zu erleben.Nach allem verabschiedete ich mich, denn, es warten auf den Weihnachtsmann ja noch mehr Kinder... Unter der Larve und unter dem warmen Mantel war ich mächtig ins Schwitzen gekommen. Noch einmal winken, frohes Fest wünschen, dann stiefelte ich in Richtung Wald, wo Michael im Auto wartete. Ein paar Momente war ich allein, noch immer in Gedanken bei der Familie, ich hörte noch die Stimmen, da kam mir ein anderes Auto entgegen, die hielten inne, sahen aus Autofenster, sagten kein Wort, klar es war der Weihnachtsmann,dem sie an diesem Abend im Wooster Wald begegnet sind.

Nein, nein, noch ist das alles nicht zu Ende. Ja, mit dem Polo ging es dann erst mal nach Hause, schnell umziehen, dann zur Kirche, denn ohne Kirche es kein Heilig Abend für uns. Kalt war mir an diesem Abend ganz gewiss nicht! Schön wars in der Kirche zu Woosten, schön, wie immer. „Stille Nacht, heilige Nacht“, dann kanns Weihnachten werden.

Wie immer gabs bei uns zu Hause dann Kartoffelsalat mit Würstchen, dazu heissen Zitronentee. Nach der Bescherung , die in dem Jahr etwas zügiger bei uns ging, fuhren mein Sohn und ich durch die Stille der Nacht nach Goldberg, schliesslich hatte ich ein Versprechen gegeben.Die Weihnachtsmannsachen wurden wieder angezogen, Übung hatte ich ja nun. Man kann die Freude nicht beschreiben, die in den Kinderaugen zu sehe war, als spät, aber nicht zu spät, der Weihnachtsmann kam. Auch der Weinachtsmann wurde beschenkt, mit einem Küsschen, mit etwas Süssem und mit, was wohl am wichtigsten ist, glücklichen und leutenden Kinderaugen. Was für ein Weihnachtsfest, unvergesslich...

Karin Mußfeldt, Woosten/Goldberg

Erinnerungen an Heilig Abend vor 33 Jahren

Es ist Dezember, ein Dezember, der schon lange her ist.Das erste Jahr war ich mit meinem Sohn Michael allein. Na gut, nicht ganz allein, denn Oma und Opa gabs ja, zum Glück für uns zwei.Michael war zwei Jahre alt, das ist Weihnachten ja noch besonders schön.Es lag Schnee, ein Fest wie im Bilderbuch. Da für mich der Gang zur Kirche an diesem Heiligen Abend immer dazu gehörte, ging es nun auch mit dem kleinen Jungen los, der schon ganz schön aufgeregt war. Schön warm eingemummelt gingen wir zwei in die Kirche. Da wir recht früh dort waren, konnten wir und weit vorn einen Platz auswählen. Ein paar Leute waren schon da, man nickte sich zu, grüßte mal hier, mal dort. Die schönen großen Tannenbäume waren mit vielen Lichtern versehen, die schon leuchteten, etwas Wärme verbreiteten. Und still wars in der Kirche, ab und zu hörte man jemanden husten oder auf der Bank hin und her rutschen. Michael sah sich alles genau an und sagte plötzlich laut und bestimmt: "Ich möchte mir mal die Leute ansehen!", und zeige dabei auf den Taufstein in der Kirche." Pschschscht, du musst hier still sein,"bekam er zur Antwort.

Nein, das behagte ihm nicht." Ich will aber die Leute ansehen und anfassen", sagte er recht bestimmt. Na gut, dachte ich, ist wohl besser, warum auch nicht. Also gings Taufstein, der Junge durfte die Figuren an oder um den Taufstein herum anfassen und war zufrieden.Noch immer war es Zeit bis zum Gottesdienst an diesem Heiligen Abend. Ich blätterte in dem Gesangbuch, suchte schon mal die Seiten heraus, auf denen die Weihnachtslieder standen. Die Kirche füllte sich so langsam.Michael nahm sich auch ein Gesangbuch, schlug es auf und begann zu"lesen": Oma und Opa, Tante Anke, dar Affe, der nicht sprechen kann und noch anders mehr. Alle drehten sich zu uns um. Klar, er sprach laut und deutlich, schließlich ist die Akustik in der Kirche auch noch gut.Man gut, dass dann endlich der Pastor kam und die Weihnachtsgeschichte zu Gehör brachte. Es wurde gesungen, gebetet dann kam die Predigt. In der Kirche war es, wie immer an diesem Abend, brechend voll. Und nun, als Propst Wulf mit seiner Weihnachtsgeschichte begann, wars so recht still in der Kirche. Alle hörten zu, hatten wohl auch so manchen Gedanken in dieser Zeit. Michael hörte auch zu, ich freute mich. Ohne jede Vorbereitung dann aber sagte er , leider nicht zur Predigt passend:" Ich muss pullern."Ach du meine Güte. "Pschschscht, warte noch etwas“, flüsterte ich, alle Augen auf uns gerichtet. Mir war in der kalten Kirche plötzlich ganz heiss. Davon liess er sich aber nicht einschüchtern.Laut und sehr bestimmt sagte er wieder. "Pullern muss ich, ganz doll".Wieder sah alles zu uns, der Pastor hielt inne, lächelte zu und sagte." Was muss, das muss." Ein Raunen ging durch die Kirche, ich stand dann also auf, nahm den Jungen an die Hand, sagte fröhliche Weihnachten und ging mit ihm einfach mal zum Pullern hinter die Kirche. Hmmmm, wir hörten dann noch "Oh, du fröhliche...Weihnachtszeit" und stiefelten durch den Schnee nach Hause. Noch einmal blickten wir uns um, sahen die Umrisse der Kirche und die hell erleuchteten Fenster. Zu Hause wars schön warm, der Weihnachtsmann konnte kommen, uns gings einfach gut...Karin Mußfeldt,

Woosten/ Goldberg


Das Tannenbäumchen mit der roten Kugel

Es war einmal ein Tannenbäumchen. Es stand neben all seinen Brüdern und Schwestern mitten im Wald.Ach, das war ein Leben. Man konnte sich recken und strecken, sich etwas zuraunen, mit den Ästchen wackeln. Und besonders schön war's, wenn die Vögelchen kamen, sich auf die Zweiglein setzten und ein Liedchen zwitscherten. Was könnte schöner sein.

Ach, das Bäumchen fühlte sich wohl , so richtig wohl hier im Wald. Ab und zu krabbelten kleine Käferchen hoch, kitzelten , was für ein Spaß. So verging Jahr um Jahr, das Bäumchen wuchs.

Was mir wohl im Leben noch passiert, dachte des Nachts manchmal das Bäumchen. Man hatte ja schon hier und da gehört, was werden könnte - vielleicht ein Holzbett für Kinder , vielleicht ein Regal für spannende Bücher, vielleicht ein bunt geschmückter Weihnachtsbaum...ach, das Bäumchen kam ins Träumen.

Sommerwind wehte durch die Zweige, der Herbst brachte kräftigeren Sturm, der Winter ließ Schneeflocken auf die Zweige und Äste fallen und der Frühling brachte den frischen Blütenduft in den Wald. Das Bäumchen wuchs und wuchs und dachte immer wieder nach.Ach ja, am liebsten würde es ja hier im Wald bleiben.Ob das wohl was wird ?

Eines Tages stiefelte ein Menschenkind durch den Wald.Es war ganz grün angezogen und ein kleines Menschlein war auch dabei. Wer das wohl sein mag, fragte sich das Bäumchen.Auch die anderen Brüder und Schwestern konnten keine Antwort geben. Ob nun wohl was mit uns passiert? Und was wird es sein? Aber, es gab an diesem Tage keine Antwort.

So langsam wurde es kalt im Wald. Kein Käferchen krabbelte mehr herum, nur Fuchs und Hase , Wildschwein und Reh ströberten durch Busch und Tanne. Eines Morgens fielen leise weiße Flocken.Das Bäumchen streckte die Äste und Zweige weit aus, um genug davon zu bekommen. Was für eine Freude...

Den ganzen Tag und auch in der Nacht noch schneite und schneite es.Am folgenden Morgen hörte das Bäumchen ein merkwürdiges Geräusch; es knirschte. Was mag das wohl sein?Da sah das Bäumchen wieder das Menschenkind. Und das Kleinere war auch dabei. Was suchen die denn hier ?Schwestern und Brüder wußten auch keinen Rat.

Das große Menschenkind in grün schaute hier, schaute dort, schubste hier und da den Schnee von den Zweigen der Bäume.Auf einmal hörte das Bäumchen ein ganz unbekanntes Ratschen. Was ist denn das ? Oh, rief einer seiner Brüder , nun ist es für mich soweit, mein Leben bekommt einen anderen Sinn, ich werde den Wald verlassen.

Oh, ich auch und auch ich, riefen da einige der Bäume. Und ich, fragte sich das Bäumchen, was wird wohl aus mir ? Gerade in dem Moment kam das kleine Menschenkind und rief: " Sieh mal, Papa , was für ein schönes Bäumchen, so schön gewachsen und so voll Schnee! Kann ich den wohl haben? " Das große Menschenkind in grün kam heran und sah sich das Bäumchen an. Wahrlich, ein stattlicher Baum, dachte es. "Gut, mein Kind, der ist genau richtig... ! Ich werde ihn absägen, wir schmücken ihn dann für uns zum Weihnachtsfest." Da rief das kleine Menschenkind :"... nein, nein , nein.... lass uns morgen noch einmal hier her gehen, ich habe mir etwas ganz Schönes ausgedacht!"

Wer kann einem Kind schon etwas abschlagen. Das Bäumchen konnte vor lauter Aufregung und Spannung kaum schlafen. Die Nacht nahm und nahm kein Ende. Dann wurde es langsam hell und von weitem hörte das Bäumchen schon die zwei Menschenkinder. Das Kleine hatte etwas auf dem Rücken. Lange dauerte es nicht, da waren die zwei am Bäumchen. Vorsichtig zupften sie an den Zweigen und Ästen, der Schnee fiel langsam auf den Waldboden. Was nun wohl wird, fragte sich das Bäumchen. Da nahm das kleine Menschenkind den Rucksack vom Rücken und öffnete ihn. Ohhh, wie es dann funkelte und glitzerte.

Das kleine Menschenkind hängte bunte leichte Kugeln an die Zweige, holte silberne Fädchen hervor und schmückte das Bäumchen. Ach, was für ein wohliges Gefühl glitt durch den Stamm und die Zweige .... Unter das Bäumchen stellten die Menschenkinder ein Körbchen mit Nüssen, Kastanien und Äpfeln. Sie schauten sich alles noch einmal an und gingen dann durch den Schnee nach Hause.

Das Bäumchen war sehr glücklich, Schwestern und Brüder bestaunten es. Als es Nacht wurde, kamen die Tiere das Waldes. Sie schauten sich das schön geschmückte Bäumchen an, knabberten von den Früchten, die im Körbchen lagen und erzählten sich wundersame Dinge. Es war die Nacht aller Nächte und ein funkelnder Stern schaute vom Himmel herab. So eine zauberhafte Nacht hatte das Bäumchen noch nie erlebt....

So verging die Zeit. Im Frühling schaute das kleine Menschenkind zum Bäumchen und freute sich, dass noch bunte Kugeln und silberne Fädchen den Zweigen hingen und in der wärmenden Sonne glitzerten. So vergingen die Jahre...das kleine Menschenkind wurde groß und größer, es zog in die Welt hinaus. An das Bäumchen dachte es noch oft.

Nach Jahr und Tag kam es nach Hause, um mit den Eltern das Fest aller Feste zu feiern. Der Tannenbaum im warmen Haus war schön geschmückt, die bunten Teller waren prall mit Leckereien gefüllt, es duftete nach Zimt und Lebkuchen. Draußen schneite es sachte.

Was ist wohl aus dem Bäumchen geworden, ob es noch steht - dachte das nun große Menschenkind. Am nächsten Morgen zog es sich warm an und ging in den Wald. Ob ich den Weg wohl finde , dachte es. Baum an Baum, groß und klein, Busch und Tann - und da - da stand ein Tannenbaum, groß und schön, ebenmäßig gewachsen - und fast oben in der Spitze glitzerte etwas - eine rote Kugel wiegte sich im Winde.

Ein Raunen ging durch die Zweige, es war, als wolle der Baum danke sagen. Das große Menschenkind umarmte seinen Baum und ging zufrieden durch den Schnee nach Hause....Und noch heute, wenn man durch den Wald stapft und genau aufpasst, kann man den Tannenbaum mit der roten Kugel sehen. Und wenn man Glück hat, kann man den Tieren in dieser besonderen Nacht zuhören...

km

Weihnachtsgedanken

In diesen Tagen wird es besinnlich, der Baum zum Fest wird ausgesucht, die Geschenke werden eingepackt, es werden Plätzchen gebacken und noch viel mehr. Und so manch einer denkt wohl auch an die vergangene Zeit der Kinderjahre zurück. Irgendwie war's damals besonders schön. Man lebte in den 50 / 60 er Jahren viel bescheidener. Heute ist schon im August Weihnachten - jedenfalls, wenn man an die Läden denkt. Apfelsinen gibt es immer, man kann wohl immer alles kaufen, wenn man möchte. Und wie war's damals, erinnert man sich noch ?

In der Schule war's in dieser Vorweihnachtszeit sehr schön. Alle Kinder in Woosten machten beim Weihnachtsmärchen mit, das unsere Lehrer, Herr Kettner und Frau Bielke , mit uns einstudierten. Das war immer sehr spannend. Lange wurde geprobt, alles musste sitzen, jedes Kind hatte einen kleine Rolle und wenn's nur ein Tannebaum war. Dann wurde das Theaterstück auf der für und grossen Bühne im Wooster Kulturhaus aufgeführt. Im Ofen bollerte das Feuer und wärmte den Raum. Alle Eltern und Grosseltern waren die Zuschauer. Beifall war der Lohn- und das war wunderschön. Gleichzeitig probten wir Kinder aber von der Kirche aus mit Pastor Schmidt (er ist heute in Ruhe und lebt in Finnland ) das Krippenspiel. Auch hier waren fast alle Kinder dabei. Am Heiligen Abend wurde es dann aufgeführt. Und wieder Herzklopfen...und Freude, wenn alles klappte -

In der Adventszeit fuhren Oma, Opa und Mutti mit Pferd und Wagen nach Wendisch Waren, um bei Bäcker Hundt die Kekse zu backen. Ein Waschkorb voll mit weissen Pfeffernüssen und einen voll mit braunen. Die wurden dann in Dosen gepackt und fast alle bis zum Fest verdrückt. Den Weinachtsbaum suchte mein Vater aus, im Wooster Wald, denn jeder Bauer hatte zu seinem Land auch etwas Wald. Oft holte der Vater den Baum erst am Heiligen Abend, so war die Fichte immer besonders frisch. Wir Kinder lernten in der Schule etliche Gedichte, denn wenn der Weihnachtsmann kam, dann wollte er auch ein schönes Gedichtchen hören. "Es dunkelt schon bald und draussen im Wald geht leise die Säge, man hört ein paar Schläge, der Baum wird gefällt, ders Fest uns erhellt..."- so begann eines meiner Lieblingsgedichte.

Von Hektik vor dem Fest oder so, haben wir Kinder nichts mitbekommen. Wir waren nur gespannt und neugierig. Aber alles Schnüffeln half nichts, Mutti hatte die Geschenke bestens versteckt. Oder war's der Weihnachtsmann, bestimmt. Am Heiligen Abend gingen wir Kinder mit dem Opa zur Kirche. Dort war's kalt, aber der Tannenbaum mit seinen Kerzen machte diese Stunde besonders schön, mal mit, mal ohne Krippenspiel. Und wenn's dann vorbei war, die Glocken noch läuteten, dann rannten wir heim. Wer ist zuerst zu Hause. Opa hatte Mühe, nachzukommen, aber rein kamen wir erst, wenn alle da waren.

Inzwischen hatten die Eltern ordentlich geschafft. Der Baum war geschmückt, die Weihnachtsdecke aufgelegt, die bunten Teller gefüllt und bereitgestellt. Die Tür zur Wohnstube aber verschlossen. Ohhhjehhh, nun gab's erst einmal Kartoffelsalat mit Bockwurst. Und Kinder haben an so einem Abend gar keinen Hunger! Man muss ganz schön geduldig sein. Aber dann endlich, dann schloss der Vater die Tür zum Wohnzimmer auf, die Kerzen am Baum brannten, wie schön. Auf Socken standen wir dann da, denn zum Fest gab's immer neue Wollsocken, die die Oma gestrickt hatte. Und die Geschenke? Na gut, zuerst wurde der bunte Teller in Augenschein genommen. Eine Apfelsine für mich ganz allein, das war aber was. Die Nüsse wurden gezählt und mit denen des Bruders verglichen. Stimmte aber ganz genau!

Plötzlich klopfte es und herein trat der Weihnachtsmann mit einem Wäschekorb voller Geschenke. Die Gedichte wurden aufgesagt und dann gab's grosse Freude. Der Weihnachtsmann wusste nämlich immer ganz genau, was man sich so wünschte: Pferd und Wagen, Eisenbahn, Puppe, neue Kleidung für die ältere Puppe. Mit Papa und Mutti, Oma und Opa wurde dann gespielt, es wurde genascht, Süsses wurde getauscht - Marzipan gegen Kringel... Und die Kringel am Baum wurden auch gezählt, man weiss ja nie, die Nacht ist lang.( so sind eben Geschwister ).

Am Weihnachtstag gab's immer Entenbraten mit Rotkohl und am Nachmittag Besuch. Ich erinnere mich auch an viel Schnee in der Weihnachtszeit - also gingen wir immer in den Wald zum Rodeln, fast alle Kinder aus dem Dorf, es war sehr schön. Nach dem Fest, wenn der Baum abgeschmückt wurde, spielten wir mit dem Baum auf dem Hof im Schnee : Vater , Mutter, Kind - und die Rollen waren immer gleich. Eine schöne Kinderzeit. Schlicht und doch so erfüllt. Und gerade an diesen Tagen vor Weihnachten, da denkt man gern zurück, nimmt das Fotoalbum zur Hand... km


Dezemberlicht

Das kleine Mädchen mit den langen geflochtenen Zöpfen kniete auf dem alten Korbsessel in der Wohnstube. Sie hatte ihren Lieblingsplatz vor dem großen Fenster der Wohnstube. Man konnte dem Fallen der Schneeflocken zusehen, konnte die Leute auf der Straße beobachten und auch noch mit den Püppchen spielen. Sie hatte die Gardine zurückgezogen. Das Fensterbrett war zur guten Stube ihrer Puppenkinder geworden. Teddy und Ruthchen, die große Puppe, schliefen schon, aber die kleinen Püppchen waren noch recht mobil. Sie saßen am Tischchen und sahen auch nach draußen. Im Ofen der Wohnstube bollterte das Feuer und der Duft nach Bratapfel durchströmte den kommenden Abend. Die Oma mit Brille und zum Knoten gebundenem grauen Haar saß auf dem anderen Korbsessel und las dem Mädchen ein Märchen vor. Gemütlich war's. So langsam dunkelte es und der Halbmond lugte in das Fenster, ganz hell und silbern. Darunter ein Sternchen , auch ganz hell.

Als die Mutter ins Zimmer kam und das Licht anmachen wollte, jammerte das kleine Mädchen , denn der Mond und auch der Stern, das war einfach so schön. Also blieb die gute alte Lampe aus. Inzwischen war der Teddy wieder aufgewacht. Die Oma, die dem Mädchen Märchen vorgelesen hatte, schlummerte so vor sich hin.

Teddy kroch langsam zum Korbsessel des Mädchens. Du , sagte er und das kleine Mädchen erschrak erst einmal. Hab doch keine Angst, sagte der alte braune Teddy, wenn das Halbmondlicht im Dezember in die Stuben dringt, dann können die Teddys reden. Das Mädchen hob den alten Teddy behutsam hoch und drückte ihn an ihr Herz. Sie liebte ihn doch so sehr. Als sie ganz klein war, bekam sie ihn vor der Oma geschenkt. Teddy kuschelte sich an das Mädchen. Nicht oft im Leben kann das geschehen, aber diese Nacht war wohl dazu gemacht. Mit dem Teddy im Arm sah das Mädchen zum Himmel. Der halbe Mond sah zu ihnen hinunter und es war, als zwinkerte er den beiden zu. Plötzlich hörte das Mädchen eine Stimme. Sie und Teddy sahen zum Himmel. Könnt ihr mir nicht helfen, rief leise der halbe Mond. Seht doch, das Sternchen unter mir, es gehört meiner zweiten Hälfte. Es ist einfach herausgefallen und hängt nun dort in der Luft. Ja , es leuchtet schön, aber es ist so allein und wenn's nicht wieder her kommen kann, bleibe ich ein halber Mond. Ich bin schon so traurig. Teddy und das Mädchen sahen sich an. Wie sollten sie denn helfen ? Ob wir die Oma wecken ? Nein, nein, rief leise der Mond , das kann nur ein kleines Mädchen mit einem Teddy, der so ist, wie du ihn hast. Mach das Fenster auf, hebe den Teddy hoch und er soll dem kleinen Sternchen einen Schubs geben. Ich glaube, dann geht es. Das Mädchen war tapfer, baute die Puppenstube ab und öffnete leise das Fenster. Die kalte Schneeluft strömte in die Stube. Sie hob den Teddy an und er gab dem kleinen Sternchen guten Stubs. Da war er wieder oben bei dem halben Mond. Auf einmal wurde es dort oben ganz hell und es war, als lächelte der Mond zufrieden. Eine dicke warme Wolke deckte Mond und Sternchen zu und dann wurde es dunkel. Das Mädchen drückte ihren braunen alten Teddy, legte ihn ins Bettchen.

Die Oma wachte aus dem Schlummern auf und fragte, ob was passiert ist. Nein, nein sagte das Mädchen, sah zum Himmel, der Mond war voll und leuchtend, er lächelte ihr dankbar zu. Sie schaute zum Teddy , der sah sie an , winkte mit dem Ärmchen und war dann wieder so, wie ein Teddy ist. Sie haben sich nie getrennt, der Teddy und das Mädchen , und noch heute sitzt er immer in ihrer Nähe und im Dezember, wenn der Mond sein silbernes Licht durch die dunkle Nacht sendet, dann schaut das Mädchen zum Himmel, den alten braunen Teddy immer noch fest an sich drückend.

Km


Eine Geschichte

Warum man Petersilie fast nur grün und ohne Blüten kennt und immer oben abschneidet...

Es waren einmal zwei Kinder, die hießen Peter und Silie. Sie lebten auf dem Lande und hatten es richtig gut. Aber - wie es oft so ist, sie hatten Langeweile. Was tun? Klar, sie ströperten durch Feld und Flur. Da fanden sie auch Stöcke – prima. Zuerst malten sie mit ihnen Figuren in den Sand - Kreise, Rechtecke, Tiere...

Dann wurde es den beiden wieder langweilig. Was nun? Ach, da standen ja am Wegesrand schöne wilde Margaritten. Schwubs, da hauten sie den Blümchen die Köpfe einfach mit dem Stock ab. Das war ein Vergnügen...immer und immer wieder. Plötzlich stand ein altes Mütterchen vor ihnen und sagte: " Kinder, warum macht ihr denn das ? Es tut den Pflanzen doch auch weh. Ihr könnt doch, wenn ihr möchtet, der Mutti einen Strauß pflücken. Bitte, haut den Blumen die Köpfe nicht ab." Die Kinder versprachen es.

Ein paar Tage hielten sie ihr Versprechen auch ein, aber dann war die Versuchung doch zu groß und los gings: Hier ein Blumenköpchen weg, dort und dort... Was für eine Freude für die Kinder. Und schon stand aber wieder das Mütterchen da und sagte: "Kinder, ich habe euch doch gewarnt. Bitte, tut den Blumen nicht weh. Pflückt euch doch ein paar ab, aber bitte haut die Blüten nicht ab. Ich warne euch dieses Mal, es könnte sonst etwas Schlimmes passieren!"

Die Kinder versprachen es ein zweites Mal, das Mütterchen verschwand so, wie es gekommen war. Und wieder ging es ein paar Tage gut. Kein Mütterchen zu sehen...

Da wurde es die Kindern doch wieder langweilig und sie nahmen ihre Stöcke. Ruck zuck gings wieder los; mit voller Kraft zerstörten sie die schönen Blumen am Wegesrand. Und dabei lachen sie aus vollem Halse, machten sich über das uralte Mütterchen auch noch lustig.

Plötzlich stand es aber da, sah die Kinder an, verwandelte sich in eine wunderschöne zarte Fee in den schönsten Frühling - und Sommerfarben. Sie nahm den bunt glitzernden Zauberstab und sagte : " Kinder, ich bin auch begegnet, ich habe euch gewarnt, ihr hattet es versprochen, habt euer Versprechen nicht gehalten. Ich bin sehr enttäuscht." Sie nahm den Zauberstab schwenkte ihn hin und her und verwandelte die Kinder in Petersilie. Von diesem Tag an wurde immer das Grün oben abgeschnitten...

So kanns kommen.

nacherzählt km


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